Insolvenzverwalter von Wirecard – Überschuldung des einstigen Dax-Konzerns beläuft sich auf 2,8 Milliarden Euro
Nach Angaben der “Tagesschau”, hat der Insolvenzverwalter zum ersten Mal in einem nicht öffentlichen Gutachten Zahlen der Wirecard-AG vorgelegt. Laut den Informationen von WDR und SZ beträgt die derzeitige Überschuldung 2,8 Milliarden Euro.
“Die vorläufige Gesamtbilanz ist entsprechend wenig geeignet, um den Gläubigern Hoffnung zu machen. Der Dax-Konzern hat laut Gutachten 3,2 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten angehäuft. Dem Milliardenberg an Schulden steht lediglich ein Betrag von 26,8 Millionen Euro gegenüber, das der Insolvenzverwalter an frei verfügbaren Bankguthaben auffinden konnte. Und selbst, wenn Jaffé alles Verwertbare bei Wirecard zu Geld macht, rechnet er laut Gutachten noch mit einem Minus von 2,8 Milliarden Euro.Angesichts der finanziellen Katastrophe prüft Jaffé rechtliche Schritte gegen frühere Verantwortliche – allen voran gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden Markus Braun sowie gegen den flüchtigen Ex-Finanzvorstand Jan Marsalek. Gegen beide ermittelt die Staatsanwaltschaft München I. Braun bestreitet alle Vorwürfe. Marsalek ist untergetaucht.”
“Der Insolvenzverwalter denkt offenbar auch über Ansprüche gegen den Wirtschaftsprüfkonzern EY nach. Haftungsansprüche wegen fehlerhafter Prüfung der Jahresbilanzen könnten sich aus dem Handelsgesetzbuch als auch aus dem Vertrag mit Wirecard ergeben. Voraussetzung wäre ein “falsches Urteil” von EY über die Bilanzen. Sollte die Wirtschaftsprüfgesellschaft ihre Sorgfaltspflichten fahrlässig verletzt haben, dann wäre die Haftung laut Vertrag mit Wirecard allerdings auf vier Millionen Euro pro betroffener Jahresbilanz beschränkt.”