Wirecard: 600 Millionen Euro Erlöse
1,9 Milliarden EUR sind damals in der Bilanz des berühmt-berüchtigten Konzerns Wirecard verschwunden. Nun wurden zahlreiche asiatische Tochterfirmen von Wirecard verkauft, um die Erlöse des zusammengebrochenen Konzerns zu erhöhen.
Aus der Zerschlagung konnten 600 Millionen EUR gewonnen werden.
Am Montag meldete Michael Jaffé (Insolvenzverwalter), dass die indonesische Gesellschaft PT Prima Vista Solusi erfolgreich an ein einheimisches Unternehmen weiterverkauft wurde. Bei der Firma waren zurzeit 670 Mitarbeiter tätig. Die Transaktion müsste allerdings erst von der indonesischen Bankaufsicht zugestimmt werden.
Des Weiteren wurden zwei weitere bereits vereinbarte Geschäfte mit Wirecard-Tochterfirmen in Malaysia und in Hongkong erfolgreich abgeschlossen. Der Kaufvertrag wurde bereits im April unterschrieben. Nun müssen die verkauften Unternehmen Wirecard (Thailand) Co., Ltd. und Wirecard e-Money Philippines, Inc. an Nomu Pay übertragen werden. Durch diese Transaktion konnten Rückzahlungen an die deutschen Insolvenzmassen gerichtet und 90 Arbeitsplätze gerettet werden.
“Mit dem Verkauf der PT Prima Vista Solusi in Indonesien sowie dem Vollzug der Verkäufe von Tochtergesellschaften in Hongkong und Malaysia haben wir die Verwertung von Beteiligungsgesellschaften weitgehend abgeschlossen. Insgesamt konnten wir dabei bestmögliche Lösungen für Mitarbeiter und Gläubiger erreichen und im Zuge der Verwertung bislang rund 2.800 Arbeitsplätze erhalten”
, berichtete Insolvenzverwalter Michael Jaffé.
Wirecard-Unternehmen
Der Wirecard-Konzern galt jahrelang als hoch innovativ. Bis der ehemalige Dax-Konzern vor einem Jahr zusammengebrochen ist. Im Juni 2020 wurde klar, dass der Konzernvorstand 1,9 Milliarden EUR in der Bilanz quasi über die Nacht verschwinden lassen hat.
Das Geschäft der Wirecard AG wurde inzwischen eingestellt. Der Ex-Vertriebsvorstand Jan Marsalek ist seit einem Jahr auf der Flucht, während der Ex-Vorstandschef Markus Braun in Untersuchungshaft sitzt. Das Unternehmen existiert ausschließlich nur noch als Hülle, um bei den Insolvenzverfahren zu fungieren.
Die Erlöse des Konzerns liegen aktuell bei circa 600 Millionen EUR, was nur einem Bruchteil der Forderungen entspricht. Aktionäre und Gläubiger stellten bereits Forderungen für eine Summe, die zwölf Milliarden EUR übersteigt.
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