Wirtschaftsprüfer “EY” verliert das Vertrauen vieler Kunden
“Nach dem Wirecard-Skandal will nicht nur die Commerzbank künftig auf die Dienste der Wirtschaftsprüfer von EY verzichten. Bislang hüllt sich deren Führung in Schweigen, langfristig wird diese Strategie jedoch nicht aufgehen.”, so die Frankfurter Allgemeine.
Der Bilanzskandal um den insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard wird zunehmend auch für dessen langjährige Prüfungsgesellschaft EY zur finanziellen Belastung. Der Aufsichtsrat der Commerzbank hat am Mittwoch beschlossen, der Hauptversammlung im kommenden Jahr zu empfehlen, EY von seinen Prüfaufgaben zu entbinden.
Ein nachvollziehbarer Schritt – Deutschen Bank hatte den vorgesehenen Wechsel zu EY abgesagt. Man prüfe derzeit rechtliche Schritte gegen Wirecard und wolle einen möglichen Interessenkonflikt vermeiden, hieß es von der DWS. Man kann getrost davon ausgehen, dass in vielen Managementetagen börsennotierter Konzerne derzeit ähnliche Überlegungen angestellt werden.
Wie die Zukunft des Wirtschaftsprüfers aussieht, ist noch unklar. Frankfurter Allgemeine: “Zweifel an der Qualität der Testate aus dem eigenen Haus kann sich EY auf Dauer jedoch nicht leisten. Bislang heißt es lediglich, man habe im Rahmen des Mandats die Aufgaben erfüllt. Angesichts laufender Ermittlungen und der hohen Brisanz des Falles Wirecard hüllt sich die EY-Führung ansonsten in Schweigen. Langfristig wird diese Strategie jedoch nicht aufgehen. Es droht ein erheblicher Schaden für Image und Geschäft.”