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Banken verlieren hunderte Millionen Euro an Wirecard

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Der Skandal um den Wirecard-Konzern hat nicht nur mehr als 5000 Mitarbeiter und Zehntausende Anleger ins Mark getroffen. Auch für ein Konsortium aus 15 Banken ist der Niedergang des einstigen DAX-Konzerns ein schwerwiegendes Problem. 15 Banken hatten dem Konzern Wirecard hunderte Millionen Euro geliehen. Jetzt wollen sie sich nach Informationen von WDR und SZ das Geld wieder holen – wenn nötig auch von den Aufpassern des Konzerns.

Nach Recherchen von WDR und “Süddeutscher Zeitung” (SZ) wird eine entsprechende Klage in Milliardenhöhe geprüft. Mögliche Klage-Gegner, so heißt es inoffiziell, seien demnach der Bund, die Finanzaufsicht Bafin, die Wirtschaftsprüfer von EY (früher: Ernst & Young), der Aufsichtsrat und auch der Vorstand des insolventen Konzerns. Sie alle könnten, so die Sicht betroffener Banken, Aufsichtspflichten verletzt haben. Am aussichtsreichsten schätzen die Banken offenbar eine Klage gegen Vorstände, Aufsichtsräte oder EY ein. Bei Bund und Bafin halten die Juristen der Geldhäuser ihre Chancen demnach für geringer. Insolvenzverwalter Michael Jaffé fand in den Büchern des Skandalkonzerns zuletzt wenig an Wert, dafür aber einen großen Schuldenberg. Das Geld der Banken dürfte deshalb zu großen Teilen praktisch weg sein. Auf Anfrage wollten sich weder Konsortialführer Commerzbank noch die anderen Banken äußern, die Teil des Kreditkonsortiums waren. Inoffiziell ist lediglich zu hören, dass einige Banken die Kredite mit großen Verlusten weiterverkauft haben. Nun werden sich die neuen Eigentümer der Kredite mühen, das Geld wieder einzutreiben.

Quelle: Tagesschau – Massimo Bognanni

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