Wirecard Gebäude

Ermittlungen auch gegen Staatsbank

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Im Zusammenhang mit dem Milliardendebakel beim kollabierten Zahlungsdienstleister Wirecard ist nun auch die staatliche KfW-Bank ins Visier der Ermittler geraten. Polizei und Staatsanwaltschaft haben Geschäftsräume der KfW-Tochter Ipex-Bank durchsucht, wie ein Sprecher des Instituts bestätigte. Gegenstand der Ermittlungen sei eine “Finanzierung für Wirecard”. Man kooperiere mit den Behörden.

Eine Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft nannte den Namen der Bank nicht, erklärte aber, es gehe um den Anfangsverdacht der Untreue. Die Staatsanwaltschaft ermittele gegen Verantwortliche einer Bank in Frankfurt. Dem Institut werde vorgeworfen, der Wirecard AG 2018 eine Kreditlinie über 100 Millionen Euro gewährt und diese 2019 verlängert zu haben, ohne Absicherungsgeschäfte abzuschließen. Damit hätte sich die Bank vor Verlusten schützen können.

Wie die “Süddeutsche Zeitung” berichtete, durchsuchten Ermittlungen am Dienstag auch erneut die Konzernzentrale von Wirecard im Münchner Vorort Aschheim. Mehrfach hatte es dort Razzien gegeben. Die Staatsanwaltschaft in München, die im Fall Wirecard federführend ermittelt, wollte sich dazu nicht äußern.

Die Ipex-Bank ist spezialisiert auf Exportkredite und Projektfinanzierungen. Auch im Geschäft mit Kreuzfahrt-Reedereien ist die Tochter der Förderbank KfW aktiv. Nach der Insolvenz des früheren Dax-Konzerns Wirecard war neben der Frage nach der Verantwortung von Finanzaufsicht und Wirtschaftsprüfern auch die Rolle der kreditgebenden Banken in die Diskussion geraten.

Rund ein Dutzend Geldinstitute hatte Wirecard Kredite über insgesamt 1,75 Milliarden Euro eingeräumt. Dazu gehörten Großbanken wie die Commerzbank und die niederländischen Institute ABN Amro und ING. Im Juni musste Wirecard Insolvenz anmelden, nachdem Wirtschaftsprüfer milliardenschwere Luftbuchungen entdeckt hatten. Es gilt als unwahrscheinlich, das die Banken ihr Geld zurückerhalten.

(Quelle: Tagesschau)

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